Die ungarische Regierung unter Premierminister Orbán plant ein Programm für Sommercamps, die Jugendlichen zwischen 16 und 18 “gesunde, christliche, nationale Werte lehren” und ihre “Seele erreichen” sollen.
Den Berichten der regierungsnahen Zeitung Magyar Hang und dem Nachrichtenportal Daily News Hungary zufolge, die sich auf einen Entwurf der Regierung beriefen, würden die jährlich stattfindenden, kostenlosen Camps vom staatlichen Ungarischen Forschungsinstitut organisiert werden. Durch “nationale Inhalte” solle das Programm unter anderem “nationale Identität und Patriotismus” der Jugendlichen stärken und eine “gesunde, nationale Vision für die Zukunft” entwickeln.
Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt rund 13,3 Millionen Euro. Der Arbeitstitel “Vándordiák 10.000” (“Wandernder Schüler 10.000”) deutet die Anzahl der Jugendlichen an, die die Fidesz-Regierung mit den Camps mutmaßlich zu erreichen beabsichtigt. Mehr als 1.300 Euro pro Teilnehmer will Regierung also investieren, um die “Seele der Jugend zu erreichen”.
Das Programm soll von diesem Sommer an zwei Jahre laufen, fällt also mit den Parlamentswahlen 2022 zusammen, bei denen die meisten der teilnehmenden Jugendlichen erstmals wählen dürfen. Magyar Hang berichtete diesbezüglich unter Berufung auf eine regierungsnahe Quelle, dass dort heiß darüber diskutiert werde, wie genau man die rund eine halbe Million Erstwähler erreichen und zu Fidesz-Wählern machen könne.